Otto Nemitz: Malerei entgrenzt


Ausstellungsansicht „Otto Nemitz: Malerei, entgrenzt“ MKK 2021, Foto: Hubert Klotzeck

Ausstellungsansicht „Otto Nemitz: Malerei, entgrenzt“ MKK 2021, Foto: Hubert Klotzeck

Laufzeit: 16.10. bis 05.12.2021

In der Ausstellung „Malerei, entgrenzt“ zeigt das MKK Werke des vielschichtigen Künstlers Otto Nemitz (1935–2012). Die Retrospektive verdeutlicht, wie Raum, Licht und Zeit bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzeptionell die Malerei und insbesondere das Werk von Otto Nemitz beschäftigten. Bis auf einige, anfängliche Auseinandersetzungen mit der gegenständlichen Kunst, widmete sich Nemitz zeitlebens der konkreten Malerei. Mit den Werkstoffen Acryl und Holz entwickelte er Bildobjekte, die den Raum zu erobern versuchen und sich nicht länger mit einer flachen, auf der Wand begrenzten Räumlichkeit zufriedengeben.

Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gewürdigt und sind in renommierten Sammlungen vertreten. 2015 wurde Otto Nemitz in die Sammlung der Stiftung für Konkrete Kunst und Design als 15. Stiftungskünstler aufgenommen.

Die Ausstellung „Malerei, entgrenzt“ wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Stiftung für Konkrete Kunst und Design und ihrem Partner Audi ArtExperience

[Project Gerold Miller]


Ausstellungsansicht [Project Gerold Miller] MKK 2021, Foto: Hubert Klotzeck

Ausstellungsansicht [Project Gerold Miller] MKK 2021, Foto: Hubert Klotzeck

Laufzeit: 25.07. bis 10.10.2021

Mit dem Kunstwerk „section 2“ zieht eine wichtige künstlerische Position der Gegenwart in die Sammlung des MKK. Die Arbeit steht beispielhaft für das stringente und doch immer wieder überraschende Schaffen von Gerold Miller (*1961, Altshausen). Die Präsentation des Neuzugangs wird ergänzt durch weitere Werke aus aktuellen Serien des Künstlers. Mit minimalsten Mitteln erzeugt Miller energische Bilder, die sich durch klare Linien, harte Kanten und starke Kontraste auszeichnen. Statt überflutender Reize liefern die vorwiegend aus Metall geschaffenen Werke prägnante Bildinformationen. Wirken die Konstruktionen zunächst simpel, entfalten sie ihre Originalität und Raffiniertheit doch bei genauer Betrachtung.

„section 2“ kam als Schenkung durch das Ehepaar Annette und Rainer Stadler in die Sammlung. Das Museum für Konkrete Kunst bedankt sich für die äußerst großzügige Geste.

Raum — Licht — Zeit

Inge Dick / Susa Templin


Inge Dick: Herbst Licht Weiss © VG BILD-KUNST, BONN 2021 Foto: Hubert Klotzeck

Susa Templin: Spatial Abstractions, 2021 © VG BILD-KUNST, BONN 2021 Foto: Hubert Klotzeck

Laufzeit: 01.05. bis 05.12.2021

Mit den Künstlerinnen Inge Dick und Susa Templin zieht die Fotografie ins Museum für Konkrete Kunst ein. Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Positionen: Beide verstehen sich nicht als Fotografinnen, sondern nutzen lediglich das Medium. Jede bespielt eigenständig eine Etage des MKK und verhandelt dabei das Verhältnis von Raum, Licht und Zeit auf ihre eigene Weise.

Inge Dick (*1941) beschäftigt sich mit der Wirkung des Sonnenlichts auf monochrome Flächen, die für das menschliche Auge weitestgehend unsichtbar bleibt. Seit Jahrzehnten untersucht sie systematisch in Serien die Vielfalt der Lichtfarben abhängig von Jahres- und Tageszeiten und versucht diese mittels Fotografie und Film zu erfassen. Dazu filmt sie aus einer statischen Position über Stunden hinweg eine weiße Fläche und montiert im Nachhinein einzelne Filmstills in einem Bild aneinander. Das Ergebnis ist nicht etwa eine weiße Fläche, sondern ein nicht zu erwartendes buntes Farbspektrum.

Susa Templin (*1965) denkt von Räumen aus. Damit begreift sie sich weniger als Fotografin. Sie sieht sich als Künstlerin zwischen Malerei und Bildhauerei, deren Medium die analoge Fotografie ist. In jeder ihrer Arbeiten reflektiert sie die Lichtbildkunst mit, sodass diese zum Medium und zum Inhalt wird. Ihre Idee von Fotografie bringt Templin im MKK in den Raum – im wortwörtlichen und doppelten Sinne: Die Künstlerin installiert „Spatial Abstractions“ – Räume aus Bildern von Räumen – und reagiert dabei auf die Licht- und Zeitverhältnisse des Museums.

Die beiden Ausstellungen „Raum – Licht – Zeit: Inge Dick“ und „Raum – Licht – Zeit: Susa Templin“ zeigen, wie sich das Medium der Fotografie in die zeitgenössische Konkrete Kunst einfügt.

Bernhard Lang

Mit Abstand am schönsten


Bernhard Lang: CRATE STACKS_010, 2019 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Bernhard Lang: AV_MIAMI_001, 2015 & AV_TULIP FIELDS_014, 2016 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Laufzeit: 15.02. bis 06.04.2021

Wenn die Menschen nicht in die Museen kommen können, dann kommt das Museum eben nach draußen zu den Menschen!

Besondere Zeiten verlangen nach besonderen Maßnahmen. So hat das MKK in Ingolstadt eine Ausstellung für den Außenraum konzipiert. Auf 25 Aufstellern, verteilt über das ganze Stadtgebiet, werden die preisgekrönten Aerial Views des Fotografen Bernhard Lang in nie dagewesener Größe von 2 x 2,40 Meter gezeigt.
Sonnenschirme an der Adria, Tulpenfelder in Holland, Fischfarmen im griechischen Meer, Solaranlagen in den USA – was auf den ersten Blick wie eine Malerei aus der Konkreten Kunst wirkt, gibt sich auf den zweiten als Fotomotiv zu erkennen. Die Bilder offenbaren die vom Menschen gemachten Strukturen, Raster und Farbenspiele der Erdoberfläche und den Dualismus aus Zerstörung und Ästhetik.
mit abstand am schoensten lautet der Titel der Exposition als Verweis auf Bernhard Langs Luftaufnahmen wie als Anspielung auf die Regeln, die uns die Corona-Pandemie aktuell auferlegt.