Hans Jörg Glattfelder


Ausstellungsansicht "Hans Jörg Glattfelder" MKK 2019, Foto: Hubert P. Klotzeck

Laufzeit: 24.11. bis 26.01.2020

Der konkrete Künstler Hans Jörg Glattfelder (* 1939) wird dieses Jahr 80 Jahre alt. Zu diesem Anlass richtet ihm das MKK eine Ausstellung im Erdgeschoss ein.

Der Schweizer beschäftigt sich in seiner streng geometrischen Arbeitsweise mit wissenschaftlichen Raumdefinitionen. Als einer der Ersten gab er den in der Konkreten Kunst so wichtigen rechten Winkel zugunsten von mehrdimensionalen Raumkonzepten auf. Er setzte sich damit auseinander, die komplexen Raumvorstellungen der modernen Physik auf die konstruktive Kunst zu übertragen. Seine zentrale Fragestellung war dabei stets das Hinterfragen des Verhältnisses von Raum zu Fläche.

Alle ausgestellten Arbeiten stammen aus der Sammlung Beat Maeschi.

Ausstellung

Wolfram Ullrich

Kunst und Buch


Wolfram Ullrich, MIDI, 2013, Acryl auf Stahl, © Wolfram Ullrich, Foto: Hubert P. Klotzeck

Laufzeit: 20.10. bis 16.08.2020

Der in Stuttgart lebende Wolfram Ullrich (*1961) verblüfft das Publikum mit seiner perfektionierten Augentäuscherei. Die im Grunde nur minimal erhobenen Reliefs scheinen dank seiner raffinierten Technik eine große Körperlichkeit zu entwickeln und in den Raum zu ragen. Dynamische Anordnungen der mehrteiligen Arbeiten verändern die gesamte Raumwahrnehmung. Erstmalig bringt das Museum für Konkrete Kunst, begleitend zur Ausstellung,  einen umfangreichen Katalog heraus, der das Gesamtwerk des Künstlers darstellt.

Ausstellung

Brunnquell

Lampendesign aus Ingolstadt


Traudl Brunnquell für Brunnquell, Stehlampe Nr. 15 068.1 , gelb, 1972, Porzellan, E27, Schraubgewindeglas, Gesamthöhe 64 cm, Foto: Hubert P. Klotzeck

Laufzeit: 13.10. bis 09.08.2020

Die Firma Brunnquell brachte nicht nur Licht, sondern auch erschwingliches Design in die Wohnwelten der BRD.  Um eine kleine Lampen-Produktion erweitert, wagte 1948 die Firma, die bislang in Thüringen  elektrische Ausrüstungen wie Rosetten, Lüsterklemmen, Armaturen und Abzweigringe produziert hatte, in Ingolstadt einen Neuanfang.

In der wechselvollen Firmengeschichte zeigen sich die Auswirkungen der politischen Verhältnisse des 20. Jahrhunderts, wie sie viele mittelständische Betriebe erlebt haben. Davon losgelöst steht das Lampendesign. Es verkörpert eine neue Ära,  in der sich künstlerische Ideen mit einem fortschrittlichen Zeitgeist verbunden haben. Designgrößen wie Wilhelm Wagenfeld und Erich Slany  lieferten Entwürfe und Brunnquell-Leuchten wurden auf internationalen Messen ausgestellt. Vor allem aber ist die Firma zur Heimat und Berufung einer der wenigen Frauen des Lampendesigns geworden: Traudl Brunnquell-Adam (1919-2010). Die in Vergessenheit geratene Designerin wäre 2019 100 Jahre alt geworden – ein Anlass, sich mit ihrem Werk auseinanderzusetzen.

Die Stiftung für Konkrete Kunst und Design, die am MKK beheimatet ist, bewahrt und pflegt seit 2017 das Design-Erbe der Firma Brunnquell.

traudl-brunnquell.de

Günter Fruhtrunk

Kunst und Buch


Günter Fruhtrunk, Orgelpunkt, Et. 2, 1965, Acryl und Kasein auf Pressspanplatte, © Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt, München

Laufzeit: 30.06. bis 01.09.2019

Das Werk von Günter Fruhtrunk (1923-1982), der viele Jahre an der Münchner Akademie der Bildenden Künste lehrte, ist zu einem der charakteristischsten der alten Bundesrepublik geworden. Mit seinen Streifenkompositionen, die er mittels Leucht- und Kontrastfarben zum Flimmern brachte, ging Fruhtrunk in der optischen Wirkung bis an die Grenze des Erträglichen. In dem von der Günter Fruhtrunk Gesellschaft herausgegebenen Verzeichnis sind erstmalig alle Werkgruppen vollumfänglich abgebildet.  Aus der Sammlung von Maximilian und Agathe Weishaupt werden Meisterwerke ausgestellt.

Peter Weber

Kunst und Buch


Peter Weber WVZ 1976/9 Interferenzstufung 8 (rot), 1976/77 Acryl auf Holz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Laufzeit: 14.04. bis 23.06.2019

Anlässlich des 75. Geburtstags von Peter Weber (*1944) erscheint ein opulentes Werkverzeichnis, das dank der Unterstützung des Sammlerehepaars Maximilian und Agathe Weishaupt möglich wurde. Webers Faltungen aus Filz, Baumwolle, Papier und sogar in Stahl waren schon öfters in Ingolstadt zu sehen. Für diese Jubiläumsschau im MKK  hat der Künstler einen ganz besonderen Querschnitt im Sinn.

Gemalte Diagramme

Bauhaus, Kunst und Infografik


Richard Paul Lohse, Fünfzehn systematische Farbreihen in progressiven Horizontalgruppen, Öl auf Leinwand, 150 x 150 cm, 1962, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Gefördert im Fonds Bauhaus heute der


Laufzeit: 31.03. bis 29.09.2019

Die Ausstellung „Gemalte Diagramme. Bauhaus, Kunst und Infografik“ legt offen, dass bis heute eine erstaunliche Wechselwirkung zwischen Infografik und Kunst besteht, deren Anfänge im Bauhaus und seinem Umfeld zu finden sind. Wer etwas erklären oder von etwas überzeugen will, der versucht, Zahlen verpackt in Bildern zu liefern.

Diagramme sind Bilder, die statistische Größen und Größenbeziehungen vermitteln möchten; Bilder mit hohem Grad an Abstraktion, erzeugt mit minimalen Mitteln. Exakt so lassen sich viele Werke der Konkreten Kunst beschreiben.

Die Präsentation zeigt Werke von rund 30 internationalen Künstler*innen und demonstriert, wie Inhalte und Ästhetiken von Diagrammen auf subversive, ironische oder affirmative Art in der Bildenden Kunst eingesetzt werden. Andersherum betrachtet sie auch, welches Repertoire an künstlerischen Gestaltungsmitteln abermals von Grafikern*innen wie selbstverständlich angewandt wird. Aus beiden Perspektiven zeigt sich: Es geht immer um einen durch ästhetische Mittel gesteuerten Erkenntnisprozess, hinter dem im schlechtesten Fall die Manipulation und im besten Fall ein Wahrheitsgewinn steckt.