10 Jahrzehnte, 10 Fragen an ...

Marile Holzner

© Verena Hägler

Marile Holzner, geboren 1983 in Landshut, lebt und arbeitet in Landshut und München. Mehr Information auf der Webseite der Künstlerin.


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In einem Satz: Was ist für mich Konkrete Kunst?
Eine für mich zu eng abgesteckte Kunstgattung mit tragender Rolle in der Kunstgeschichte.

Verstehe ich mich selbst als Vertreter*in der Konkreten Kunst?
Nein.

Wer ist/sind mein(e) Lieblingskünstler*innen im Bereich der Konkreten Kunst? Welche der Konkreten Kunst zuzurechnende Position hat mich am stärksten geprägt / beeindruckt? Welche Pionier*innen der Konkreten Kunst empfinde ich als Vorbild?
Für mich ist die „Arte Contreta no Brasil“ mit ihren Vertreter*innen am beeindruckendsten; Lygia Pape, Lygia Clark, Geraldo Barros, Lothar Charoux.

Was war mein erster Kontakt mit Konkreter Kunst?
Die Konkrete Kunst hat sich ganz langsam in mein Leben eingeschlichen, sodass ich mich an den ersten Kontakt nicht mehr erinnern kann.

Haben die Anfänge der Konkreten Kunst einen direkten Einfluss auf meine eigene künstlerische Arbeit?
Die Anfänge der Konkreten Kunst hatten – ich würde sagen rückwirkend – Einfluss auf meine künstlerische Arbeit. Während meines Studiums bewegte ich mich stets in der Nähe von zunächst Konstruktivismus, dann Konkreter Kunst hin zu Tendenzen der Minimal Art ohne dies im Vorhinein für mich erschlossen zu haben. Dass es diese Epochen bereits gab, war für mich zum Teil Ernüchterung, zum Teil Rückversicherung.

Welche Prinzipien der Konkreten Kunst prägen meinen künstlerischen Ansatz am stärksten?
Der Versuch, Grundlegendes zu verstehen – Struktur, Bewegung, Natur, Gesellschaft.

Farbe, Form oder Linie? Welches grundlegende künstlerische Ausdrucksmittel der Konkreten Kunst ist mir am wichtigsten?
Linie.

Die Manifeste der Pionier*innen der Konkreten Kunst sind für mich

  1. Längst überholt
  2. Auch heute unverändert gültig
  3. Viel zu dogmatisch x
  4. Von keinerlei Relevanz
  5. In ihrer Zeit bahnbrechend
  6. Immer eine Inspirationsquelle
  7. Nicht radikal genug
  8. Andere Einschätzungen:
     

Zum 100. Geburtstag: Wo sehe ich die Konkrete Kunst in 100 Jahren?

  1. Die tonangebende Richtung innerhalb der bildenden Kunst
  2. Nicht mehr als eigene, klar abgegrenzte Kunstrichtung zu erkennen
  3. Unverändert von großer Bedeutung
  4. In heute noch nicht vorhersehbaren Ausprägungen und Medien x
  5. Andere Einschätzungen:
     

Und? Braucht es den Begriff Konkrete Kunst (überhaupt) noch?
Ja.